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Holzöl Ratgeber - Was ist das beste Öl für Holz?

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Für was nimmt man Holzöl?

Vorzüge von Holzöl

Für Anwendungen bei denen es erwünscht und möglich ist dem Holz die meisten seiner natürlich Eigenschaften zu lassen, sind Holzöle großartige Holzschutzmittel. Eine mit Öl behandelte Holzoberfläche behält seine natürliche Atmungsaktivität, ein angenehmes Hautgefühl, das dem natürlichen Holz treu bleibt und die natürliche Maserung wird je nach Öl noch hervorgehoben. Trotz des Namens fühlt sich fertig geöltes Holz nicht "ölig" an.

Gleichzeitig wird dennoch eine wasserabweisende Schicht gebildet und die Resistenz gegen mechanische Schäden erhöht. Tendenziell sind Holzöle gut geeignet für Oberflächen im Innenraum oder von leicht beanspruchten Holzobjekten im Außenbereich.

Zu beachten: In diesem Artikel bezeichnet der Begriff Holzöl die Klasse von Ölen, welche als Holzschutzmittel verwendet werden. Wenn Sie allerdings bei Herstellern Holzöl lesen kann es vorkommen, dass damit nicht die gesamte Klasse gemeint ist, sondern speziell Tungöl.

Anwendungsgebiete

Reine Holzöle wie Leinöl werden auch selbst als Lebensmittel verwendet, daher bieten sie sich bei Schneidbrettern oder Holzschüsseln als ein idealer Schutz an.

Bei Oberflächen, die nicht lebensmittelecht sein müssen, aber nicht stark beansprucht werden, ist die Auswahl an geeigneten Holzölen besonders groß. Bei solchen Anwendungen, zum Beispiel Möbel im Innenraum, können Sie dann besonders auf Haptik und Optik eingehen und ein Öl aussuchen, dass Ihnen besonders gefällt.

Der Witterung ausgesetzte und schwer beanspruchte Oberflächen können mit Holzöl geschützt werden, allerdings ist dann eine häufige Nachbehandlung erforderlich und es muss gegen UV-Schäden und Mikroorganismen durch den Einsatz von Pigmenten und anderen Zusatzstoffen geschützt werden.

Was ist das beste Öl für Holz?

Um diese Frage zu beantworten, müssen folgende Faktoren in Betracht gezogen werden:

  1. Beanspruchung
    Dazu gehören mechanische Ansprüche, wie zum Beispiel bei einem Tisch, sowie Umgebungsansprüche wie Luftfeuchtigkeit, Regen, UV-Bestrahlung und Temperatur.
  2. Ästhetik
    Unterschätzen Sie ästhetische Vorzüge nicht. Damit Ihnen die fertige Oberfläche auf Dauer eine Freude bereitet, sollte sie schön aussehen und sich angenehm anfühlen. Es ist völlig legitim, sich nach diesem Aspekt zu entscheiden.
  3. Aufwand der Behandlung
    Reine Holzöle brauchen eine lange Zeit um eine fertige Ölbeschichtung zu bilden. Auf der anderen Seite gibt es Öle, die sehr schnell wirken, dann aber auch viel mehr Zusätze enthalten. Hier muss also ein Kompromiss getroffen werden.

Tungöl

Tungöl, welches schon vor mehr als 2000 Jahren in China als Holzschutzmittel benutzt wurde, ist ein bernsteinfarbenes Öl, das aus den Samen des Tungölbaums gewonnen wird. Es ist kein Speiseöl, wird in der Praxis aber ähnlich wie Leinöl angewandt. Tungöl ist in der Regel teurer als Leinöl, aber es bietet Leinöl gegenüber erhöhte Trocknungsgeschwindigkeit und Wasserabweisung. Andere Namen für Tungöl sind chinesisches Holzöl, oder einfach Holzöl, was natürlich zu gelegentlichen Missverständnissen führt. Wenn "Holzöl" als Bestandteil Ihres Holzöls aufgeführt ist, ist das nicht unbedingt ein Zirkelschluss, sondern steht wahrscheinlich für Tungöl.

Mechanische Eigenschaften

Dass Tungöl seit über zwei Jahrtausenden benutzt wird, ist kein Zufall. Wenn es korrekt aufgetragen wird, weist die fertige Oberfläche eine großartige Kombination von Eigenschaften auf. Der fertige Film ist dauerhaft, sehr resistent gegen Bakterien und Pilzbefall und bietet eine Wasserabweisung, welche die meisten anderen reinen Holzöle nicht übertreffen können. Darüber hinaus ist eine fertige Tungölbeschichtung sehr elastisch und stärkt die Holzoberfläche gegen Abnutzung und kleinere Schäden.

Farbwirkung

Tungöl feuert das Holz an. Es erhöht also den Kontrast der natürlichen Holzfarben, und holt so die Maserung hervor. Dabei erhält das Holz in der Regel einen etwas dunkleren, goldenen/gelben Farbton, der allerdings im Vergleich zu Leinöl nicht nach dem Auftragen noch wesentlich dunkler wird.

Anwendung

Bei reinem Tungöl ist wichtig, Geduld zu bewahren und es nicht bei einer einzigen Schicht Öl zu belassen. Zwischen den einzelnen Beschichtungen sollten 3–4 Tage, idealerweise bis zu einer Woche Zeit zum polymerisieren gelassen werden.

Vor dem Ölen sollten Sie das Holz zuerst abschleifen und einen Lappen mit warmen Wasser tränken. Anschließend wischen Sie das Holz mit dem Lappen ab, bis es nass ist. Das stellt die Holzfasern auf, und erlaubt dem Öl einzudringen. Vor dem Ölen sollte das Holz wieder völlig trocken sein. Schleifen Sie es dann noch einmal ab.

Jetzt kann die erste Schicht Öl aufgebracht werden. Zwischen jeder Schicht empfiehlt es sich, die Oberfläche vorsichtig mit einem Schleifpapier mittlerer Körnung(220 - 360) aufzurauen. Dabei sollte sanft vorgegangen werden, damit die vorherigen Schichten intakt bleiben. Viele Hersteller erwähnen, dass es möglich ist, Tungöl mit Terpentin zu verdünnen. Aber wann ist das sinnvoll? Wenn Sie sich an die hier genannten Tipps halten und mehrere Schichten auftragen, sollten Sie für besonders gute Ergebnisse die ersten Schichten verdünnen. Jede weitere Schicht sollte weniger verdünnt sein.

Bei der letzten Schicht können Sie reines Tungöl verwenden und dann auch nicht mehr oder nur ganz sanft nachschleifen. Achtung: Ölgetränkte Lappen, Pads und Schwämme sind leicht entzündlich, und sollten nach Gebrauch gereinigt und in einer sicheren, nicht entzündlichen Umgebung gelagert werden, zum Beispiel in Wasser.

Leinöl

Reines Leinöl polymerisiert etwas langsamer als Tungöl, und stellt auch eine weniger harte und weniger wasserabweisende Oberfläche als Tungöl her. Daher werden neben reinem Leinöl oft behandelte und mit Zusatzstoffen versehene Leinöle als Holzschutzmittel eingesetzt. Die folgenden Varianten geben einen groben Überblick:

Gekochtes Leinöl

Zur Herstellung von gekochtem Leinöl wird kaltgepresstes Leinöl bei einer Temperatur von über 100 °C eingekocht. Dadurch wird eine Vorpolymerisierung erreicht, was zur Folge hat, dass gekochtes Leinöl nicht so lange zum "Trocknen", also polymerisieren braucht.

Dieser Effekt wird meist noch durch den Zusatz von Trockenstoffen(Sikkativen) erhöht. Sikkative sind Metallsalze organischer Säuren wie Kobalt- und Zirkonium- oktoate. Das als krebserregend geltende Bleiborat-Sikkativ wird gewöhnlich nicht in gekochten Leinölen, sondern in Ölfarben verwendet, und auch dort nur selten. Trotzdem sollten Sie beim Schleifen von Leinölschichten, wie bei den meisten Schleifarbeiten, eine Maske tragen.

Gekochtes Leinöl ist generell dickflüssiger als reines, unbehandeltes Leinöl und dringt daher auch weniger tief in das zu beschichtende Holz ein. Allerdings ist die Trocknungszeit wirklich drastisch reduziert, von der teils mehrwöchigen Trockenzeit von reinem Leinöl bleibt bei gekochtem Leinöl nur eine Trockenzeit von etwa einem Tag.

Leinölfirnis

Bei Leinölfirnis handelt es sich im simpelsten Fall einfach um gekochtes Leinöl. Im modernen Gebrauch ist das aber in den allermeisten Fällen nicht wahr, zumindest wenn man unter gekochtem Leinöl reines gekochtes Leinöl ohne Sikkative versteht. Zwar stimmt es meist, allerdings nicht immer, dass Leinölfirnis auf gekochtem Leinöl basiert, doch enthält Firnis so gut wie immer Zusatzstoffe. Sikkative, also Trockenstoffe, werden oft hinzugefügt, um die beschleunigte Polymerisierung des gekochten Öls noch zu verbessern.

Was ist der Unterschied zwischen gekochtem Leinöl und Leinölfirnis?

Die beiden Begriffe voneinander zu unterscheiden ist nicht wirklich möglich, da Produkte, die als gekochtes Leinöl bezeichnet werden, normalerweise auch Trockenstoffe enthalten, also streng genommen Leinölfirnis heißen sollten. Genauso werden manchmal Produkte aus rohem Leinöl, denen Sikkative beigemischt wurden, als gekochtes Leinöl bezeichnet, obwohl diese ja eigentlich nicht "gekocht" wurden.

In der Praxis werden behandelte Holzschutzmittel auf Leinölbasis von Herstellern und Experten als Leinölfirnis bezeichnet. Wenn Sie also gekochtes Leinöl oder Leinölfirnis lesen, können Sie davon ausgehen, dass es sich um folgendes handelt: Rohes oder gekochtes Leinöl, das höchstwahrscheinlich Trockenstoffe enthält. Nur reines, unbehandeltes Leinöl ist eigentlich auszuschließen.

Mechanische Eigenschaften

Die entsprechend langsamere Trocknung von reinem Leinöl hat nicht nur negative Auswirkungen. Es bildet sich im Gegensatz zum Firnis eine weniger dicke und damit weniger mechanisch robuste Schicht, die dafür aber mehr Zeit hat in das Holz einzuziehen. Daher ist mit reinem Leinöl behandeltes Holz etwas wasserabweisender. Eine gute Kombination der Eigenschaften erhält man, indem man das Holz mit reinem Leinöl grundiert, eventuelle Überstände abwischt, und dann eine Schicht aus gekochtem Leinöl aufträgt.

Farbwirkung

Sowohl reines Leinöl als auch Firnis feuern die Holzoberfläche an und heben so die Maserung hervor, was ja meist ein erwünschter Effekt ist. Was aber manchmal nicht erwünscht ist, ist die farbliche Änderung welche das Leinöl bewirkt. Vor allem auf hellem Holz gefällt vielen Anwendern der gelbliche Farbton des Leinöls nicht, man sollte jedoch beachten dass das Leinöl mit Sonneneinwirkung und genügend Sauerstoff noch erheblich nachdunkeln kann.

Tungöl oder Leinöl?

Wenn Sie sich bei der Entscheidung zwischen reinem Leinöl und reinem Tungöl nicht sicher sind, raten wir tendenziell eher zu Tungöl. Natürlich gibt es hier keine objektive und klare Antwort, da beide Öle wunderbare, natürliche Holzschutzmittel sind. Jedoch sprechen ein paar Faktoren für das Tungöl:

  • Trocknungsdauer
    Für eine Beschichtung mit reinem Öl werden Sie ohnehin Geduld brauchen. Allerdings kann sich die teils mehrwöchige Trocknung von reinem Leinöl wirklich hinziehen. Tungöl trocknet auch nicht eben schnell, aber nach einer Woche können Sie recht sicher sein, dass es ordentlich getrocknet und bereit für die nächste Schicht oder den Einsatz ist.
  • Farbe
    Das ist natürlich ein besonders subjektiver Punkt, hier spricht allerdings für das Tungöl, dass es etwas berechenbarer ist und meist nicht so stark wie das Leinöl nachdunkelt.
  • Wasserabweisung
    Sowohl Leinöl als auch Tungöl schützen die Holzoberfläche ohne Nachbehandlung einige Zeit vor gelegentlichem Kontakt mit Wasser. Tungöl ist in dieser Hinsicht jedoch der klare Favorit. Vor allem für Gegenstände wie Schneidbretter ist Tungöl deswegen besonders geeignet, denn diese werden in der Regel ja auch recht oft abgewaschen.

Hartöl

Hartöle unterscheiden sich von reinen Tung- oder Leinölen dadurch, dass ihnen je nach vorgesehenem Zweck Zusatzstoffe wie Kunst- und Naturharze, Lösungsmittel und Sikkative(Trockenstoffe) zugesetzt werden. Im Tausch gegen die niedrigere Reinheit härten Hartöle schneller und härter aus, daher stammt auch der Name.

Mechanische Eigenschaften

Da der Begriff Hartöl nicht geschützt und nur grob definiert ist, kann über die Eigenschaften einer fertigen Beschichtung nur eine ebenso grobe Aussage gemacht werden. Vor allem die Zusammensetzung variiert bei Hartölen stark. Billige Öle enthalten möglicherweise nur wenig tatsächliches Öl, hochwertige Produkte hingegen werden größtenteils aus pflanzlichen Ölen und Naturharzen hergestellt.

Hartöle werden oft auf Leinölbasis hergestellt, aber auch das ist nicht immer der Fall. So ist das beliebte Danish Oil technisch gesehen auch eine Art Hartöl, allerdings meist auf Tungölbasis hergestellt, mit einem recht hohen Harzanteil.

Es sind bei Hartöl also weder das Basisöl noch die Zusatzstoffe definiert. Was sagt das über die mechanischen Eigenschaften aus? Diese variieren natürlich, aber bei Oberflächen, die nicht extrem beansprucht sind, können Sie davon ausgehen, dass die meisten Hartöle gut vor kleinen Schäden, Austrocknung, gelegentlicher Feuchtigkeit und Schmutzablagerung schützen. Nur bei Anwendungen im Außenbereich ist es wichtig, dass Sie ein Holzöl wählen, welches pigmentiert ist oder durch andere Lichtschutzmittel, wie zum Beispiel Titandioxid, vor UV-Strahlung schützt.

Farbwirkung

Farblich ist bei Hartöl vieles möglich. Wenn Sie das natürliche Aussehen des Holzes möglichst minimal verändern wollen, gibt es spezielle Hartöle die formuliert sind, die Holzoberfläche unbehandelt wirken zu lassen. Für helle Hölzer ist Scandic Öl hervorragend geeignet.

Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es pigmentierte Hartöle, welche stark färbend wirken und gerade im Außenbereich angewendet werden. Holz kann mit solchen Ölen natürlich auch aus rein ästhetischen Gründen eingefärbt werden. Es ist sogar möglich, dem Hartöl Ihre eigenen Pigmente beizumischen, wenn Sie eine bestimmte Farbe erreichen wollen.

Was ist besser für Holz: Lasur oder Öl?

Vorteile Lasur

  • Schnelle Trocknung, vor allem im Vergleich mit reinem Naturöl
  • Tendenziell etwas günstiger
  • Teils sehr geringe optische Veränderung der Holzoberfläche

Nachteile Lasur

  • Enthält Lösemittel
  • Kein natürlicher Rohstoff
  • Teils sehr geringe optische Veränderung der Holzoberfläche, der geölte Look ist ja oft erwünscht

Was ist besser für Holz: Wachs oder Öl?

Vorteile Wachs

  • Widerstandsfähiger als Öl
  • Höhere Wasserresistenz
  • Teils sehr geringe optische Veränderung der Holzoberfläche
  • Kann auf Hochglanz gebracht werden, wenn erwünscht

Nachteile Wachs

  • Wärmeempfindlich
  • Unterbindet Atmungsaktivität des Holzes
  • Verarbeitung ist teils aufwendiger als Öl
  • Teils sehr geringe optische Veränderung der Holzoberfläche, der geölte Look ist ja oft erwünscht

Welches Öl nimmt man für Holz draußen?

Für den Außenbereich sind oft spezialisierte Holzöle mit erhöhtem UV-Schutz sinnvoll. Reine Holzöle eignen sich weniger, nicht nur wegen des mangelnden UV-Schutzes, sondern auch weil die Oberfläche schneller abgenutzt wird als das bei Hartöl der Fall wäre. Auch wenn Sie ein geeignetes Hartöl verwenden, sollten Sie die Oberfläche jährlich mit einer neuen Schicht Öl auffrischen.

Welches Öl nimmt man für Holz innen?

Da im Innenraum die Beanspruchung nicht so hoch ist wie außen, haben Sie hier mehr Freiheit! Nehmen Sie also ein Öl, welches Sie für den Zweck auch ästhetisch schön finden. Für Tische, Schüsseln und Kochutensilien sind lebensmittelechte Öle gefordert, also bieten sich hier reine Öle wie Tungöl oder Leinöl besonders an. Reine Öle enthalten keine Zusatzstoffe wie Sikkative oder Lösungsmittel, nur auf eventuelle Allergien muss natürlich geachtet werden.

Was passiert, wenn man Holz nicht ölt?

Bäume sind sowohl Lebewesen als auch Lebensraum und Nahrung für viele Organismen. Wenn man Holz nicht ölt oder anderweitig behandelt, ist es für Bakterien, Pilze, Würmer, Insekten und andere Kleinlebewesen einfacher, das Holz zu schädigen. Solche Schäden könnten Verfärbungen, Bewuchs, unangenehmer Geruch und letztendlich Zerstörung des Holzes darstellen.

Darüber hinaus setzt sich in den Poren von unbehandeltem Holz über die Zeit Staub fest. Dadurch verliert es an Farbkraft, wird grau und verliert seinen Glanz. Ein weiteres Risiko, welches sich bei unbehandeltem Holz steigert ist Rissbildung, da das Holz leichter austrocknet.

Anwendung von Holzöl

Was muss man beim Ölen von Holz beachten?

  • Licht
    Die Trocknung von Holzöl dauert auf Oberflächen die nicht dem Licht ausgesetzt sind möglicherweise wesentlich länger. Hierbei kommt es natürlich auf die Art von Holzöl an, sowie andere Faktoren wie die Dicke der Ölschicht. Tragen Sie also eine dicke Schicht aus reinem Holzöl auf die Innenseite eine Schranks auf, trocknet diese wahrscheinlich durch den Lichtmangel nur sehr, sehr langsam.
  • Sauerstoff
    Bei der Aushärtung von Holzölen wird meist der Begriff Trocknung verwendet, doch das ist irreführend. Im Gegensatz zur Trocknung wie sie bei Wasser stattfindet, basiert die Trocknung von Holzöl nicht auf Verdunstung, sondern auf oxidativer Polymerisation. Wir wollen hier nicht weiter auf den chemischen Prozess eingehen, wichtig ist jedoch dass Luftsauerstoff absolut notwendig ist damit die chemische Reaktion stattfinden kann. Das Fazit ist also dass gute Belüftung während der Aushärtung wichtig ist.
  • Temperatur
    Nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit der Holzöl-Trocknung wird durch die Umgebungstemperatur beeinflusst, sondern auch die Viskosität. Bei niedrigen Temperaturen steigt die Viskosität des Öls, wodurch das Einziehen in die Holzoberfläche erschwert wird. Hohe Temperaturen sind in der Regel kein Problem, allerdings sollten Sie beachten dass die Trocknungsreaktion durch hohe Temperaturen beschleunigt wird. Sie sollten die Oberfläche nach dem Ölen also recht schnell nach nicht eingezogenem Holzöl prüfen und dieses abwischen, ansonsten können klebrige Flecken entstehen. Wir empfehlen eine Temperatur zwischen 10 °C und 30 °C, achten Sie aber bitte auf die Angaben des Herstellers!

Wie ölt man Holz richtig?

Wir wollen Ihnen hier eine recht allgemeine Anleitung bieten, die zu schönen Ergebnissen führt. Informieren Sie sich bitte über grundlegende Fakten wie die Trocknungszeit Ihres Öls und beachten Sie die Angaben des Holzöl-Herstellers. Je nach Holzart, Holzöl, Beanspruchung und gewünschter Oberfläche ist natürlich eine etwas unterschiedliche Behandlung gefordert.

Für alle normalen Holzöle und Hartöle sollte man folgende einfache Tipps beherzigen:

  • Je schöner die Oberfläche sich später anfühlen soll, desto besser muss man schleifen. Allgemein sollte eine noch ungeschliffene Oberfläche erst mit 80er, dann mit 120er und zuletzt mit 180er-Körnung geschliffen werden. Je nach Ambition kann man danach natürlich auch noch feinere Körnungen verwenden.
  • Es ist wichtig, die feinste Körnung bzw. den feinsten Schliff zeitlich unmittelbar vor der Oberflächenbehandlung zu machen, damit die kleinen Holzfasern möglichst wenig Gelegenheit haben, sich wieder aufzurichten. Dies kann durch die natürliche Luftfeuchtigkeit passieren.
  • Das Auftragen des Holzöls bzw. Hartöls kann mit einem Pinsel, Schwamm, Lappen, Ballen oder sogar mit einem Scheibenwischer erfolgen. Unseres Erachtens ist der Auftrag mit einem Pinsel der Sparsamste für den Ölverbrauch. Mit den anderen Holzöl-Auftragsmethoden ist man natürlich oft schneller.
  • Äußerst wichtig ist, ca. 20 bis 30 Minuten nach dem Ölauftrag nachzusehen, ob das Holzöl eingezogen ist bzw. vom Holz aufgenommen wurde. Holzöl, dass dann noch auf der Holzoberfläche steht, sollte mit einem nicht-fuselnden Tuch abgewischt werden.
    Wenn man dies nicht macht, kann es zu klebrigen Stellen kommen, da das überschüssige Holzöl nur sehr langsam oder gar nicht richtig trocknet. Solche klebrigen Stellen sind mühsam zu entfernen und Schmutz bleibt an Ihnen hängen.
    Also: Nicht durch Telefon oder andere Umstände ablenken lassen, sondern nach 20–30 Minuten die geölte Holz-Oberfläche prüfen!
  • Holzöle trocknen durch Aufnahme von Sauerstoff aus der Luft. Dazu braucht es eine gewisse Zeit. Bei den von uns vertriebenen Holzölen dauert dies bei normalen Umgebungsbedingungen und normalen Ölauftrag zwischen 24 und 48 Stunden. Diese Zeit sollte man unbedingt abwarten, ehe man einen eventuellen 2. Ölauftrag vornimmt.
  • 2. Holzöl-Auftrag: Vor dem 2. Ölauftrag sollte man noch einmal kurz mit feiner Körnung (z. B. 180er oder 240er-Körnung) schleifen. Dabei braucht man meist nicht mehr heftig schleifen, sondern schleift eher behutsam und leicht noch einmal in Maserungsrichtung über das Holz.
  • Achtung: Ölgetränkte Lappen, Pads und Schwämme sind leicht entzündlich, und sollten nach Gebrauch gereinigt und in einer sicheren, nicht entzündlichen Umgebung gelagert werden, zum Beispiel in Wasser.

Wie lange soll Öl auf Holz trocknen?

Es sollte mindestens die vom Hersteller angegebene Trocknungszeit eingehalten werden. Das unterscheidet sich von Öl zu Öl natürlich stark. Bei Hartölen sind Sie nach 24 Stunden in der Regel auf der sicheren Seite, allerdings trocknen manche Hartöle auch schon nach 4–8 Stunden, zum Beispiel Danish Oil.

Generell ist bei Holzöl zur Geduld geraten. Gerade bei reinen, natürlichen Holzölen, also Ölen ohne Zusatz von Sikkativen, ist eine Trockenzeit von mindestens einer Woche anzuraten. Reines Leinöl oder andere Speiseöle brauchen oft noch länger. Prüfen Sie also die Oberfläche jede Woche. Dabei ist natürlich auch die Belüftung wichtig, da das Öl Sauerstoff braucht, um zu polymerisieren, und so zu "trocknen".